Börjesson

[227] Börjesson, Johan, schwed. Dramatiker, geb. 22. März 1790 in Tanum (Bohuslän), gest. 6. Mai 1866, studierte in Upsala Theologie, wurde 1816 Adjunkt an der dortigen Domkirche und 1828 Seelsorger der großen Pfarrei Weckholm. Seit 1861 war er Mitglied der schwedischen Akademie der Achtzehn. Als Dichter gehörte B. zu der Schule der »Phosphoristen« (s.d.), hatte aber mit seinen Erstlingswerken keinen Erfolg. Erst seine dramatischen Arbeiten, denen er sich in seinen späten Jahren zuwandte, verschafften ihm allgemeine Anerkennung, namentlich sein erstes Stück: »Erich XIV.« (1846; deutsch, Lübeck 1848 und Berl. 1855). Es folgten die Tragödien »Erichs XIV. Sohn« (1847), »Die Sonne sinkt«[227] (1856), »Aus Karls XII. Jugend« (1858), »Die Bruderschuld« (1861), eine Fortsetzung zu »Erich XIV.«, und kurz vor seinem Tod »Eine Staatsumwälzung in Rom« (1866). Außer Dramen, die deutlich unter Shakespeares Einfluß stehen, veröffentlichte B. zwei Bände lyrische Gedichte: »Liebe und Poesie« (1849) und »Blumen und Tränen auf einer Tochter Grab« (1854). Eine Auswahl seiner Schriften gab Dietrichson (Stockh. 1873–74, 2 Bde.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 227-228.
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