Balanophorazeen

[294] Balanophorazeen (Kolbenschosser), dikotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Monochlamyden, nicht grüne, fleischige Schmarotzer, die mit knolligen Rhizomen den Wurzeln andrer Pflanzen aufsitzen. Aus den Rhizomen treten die nur unten mit schuppigen Blattrudimenten besetzten Blütenstände hervor. Diese sind einfach oder ästig und traubenartig mit den zahlreichen kleinen, ein- oder zweihäusigen, nackten oder mit einem 3–4 blätterigen Perigon versehenen Blüten bedeckt. Der Fruchtknoten wird aus 1–3 Fruchtblättern gebildet, hat eine sitzende Narbe oder 1–2 Griffel und enthält 1–3 meist mit der Fruchtknotenwand verwachsene, hüllenlose, rückgebildete Samenknospen. Die trocknen, nicht aufspringenden Früchte sind oft miteinander verwachsen. Der Same enthält Endosperm und einen sehr kleinen Embryo ohne Keimblätter. Diese aus ca. 40 Arten bestehende Familie ist fast ausschließlich auf die Tropen beschränkt; in Europa wird sie nur durch das auf Sardinien und in Spanien vorkommende Cynomorium coccineum L. vertreten. Vgl. Eichler in Martius' »Flora brasiliensis« (Fasc. 47).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 294.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika