Bange [1]

[331] Bange (spr. bāngsch'), Valérien de, Artillerieoffizier, geb. 17. Okt. 1833 in Balignicourt (Aube), konstruierte als Direktor des Atelier de précision (Paris) ein leichtes und ein schweres Feldgeschütz und lieferte, nachdem diese 1879 von der Feldartillerie angenommen waren, auch für die Belagerungs-, Festungs- und Küstenartillerie die Geschütze. Sein System benutzte eine plastische Liderung aus Fett und Asbest am Schraubenverschluß (s. Liderung). Auch erfand er die Eisenzentrierung der Geschosse im Rohr. Als Oberst wurde B. 1882 Generaldirektor der Etablissements Cail in Grenelle bei Paris, Denain und Douai, die er zur Geschützfabrikation einrichtete. Sein System wurde in mehreren Staaten angenommen, ergab aber bei Konkurrenzen mit Krupp Mißerfolge, weshalb B. 1890 von der Leitung der Fabrik zurücktrat. Vgl. Mariotti, Canons français et canons allemands (Par. 1886); Hennebert, L'artillerie Krupp et l'artillerie de B. (das. 1887); Monthaye, Krupp und de B. (deutsch, Berl. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 331.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika