Bangalor

[331] Bangalor, Hauptstadt des britisch-ind. Vasallenstaates Maisur, unter 12°57´ nördl. Br. und 77°37´ östl. L., 914 m ü. M. Das Klima, mit einer Jahrestemperatur 24,5° und 914 mm jährlichem Regenfall, ist gesund. B. besteht aus der dicht bevölkerten Altstadt (Pet), dem englischen Viertel und der Vorstadt St. Johns Hill. Erstere hat enge, krumme Straßen, viele Moscheen und Hindutempel, in deren einem eine berühmte Statue der Göttin der Schönheit (s. Tafel »Indische Kunst II«, Fig. 11); südlich davon liegt das alte Fort mit dem Arsenal, im NO. das englische Viertel mit vielen Kirchen, der Wohnung des britischen Residenten für Maisur, Regierungsgebäude, Central College, Zentralgefängnis. Außerhalb der Stadt liegt der neue Palast des Maharadscha und der schöne Park Lala Bagh mit botanischem Garten. Die Einwohnerzahl betrug 1901: 159,030, ausschließlich der starken Garnison. Die Seidenindustrie ist stark zurückgegangen, sehr bedeutend ist aber die Teppichweberei, Anfertigung von goldenen und silbernen Tressen, Gerberei. Der ansehnliche Handel wird unterstützt durch Eisenbahnen nach Madras, Maisur und Tumkur. Von den 29 Aktienunternehmungen ist die Bangalore Bank die bedeutendste. B. ist Sitz der obersten Verwaltungsbehörden, des katholischen Bischofs für Südindien und einer evangelischen Mission.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 331.
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