Batiken

[445] Batiken (Batek- oder Battik-Sarongs, Battickdruck, Baktinieren), seit alter Zeit in Indien und dem Indischen Archipel hergestellte Baumwollenstoffe, die durch Färben im Kessel gemustert werden, indem man die Flächen, die ungefärbt bleiben sollen, vor dem Bade mit Wachs überzieht und dadurch vor dem Farbstoff schützt. Die alten B. sind meist zweifarbig, doch werden auch durch Wiederholung des Verfahrens bunte Musterungen (phantastische Umbildungen von Pflanzen- und Tierformen) erzeugt. In neuerer Zeit ist diese Technik durch Arts and Crafts im Haag weiter ausgebildet worden. In den Werkstätten zu Apeldoorn werden B. in Seide, Samt, Baumwolle, Leder u. dgl. hergestellt. Man überträgt die Zeichnung auf den Stoff, gibt die Umrisse mit Wachs an, füllt die Teile des Stoffes, die ungefärbt bleiben sollen, nach der alten Weise mit warmem Wachs und bringt den Stoff ins Farbenbad. Dieses Verfahren wird so oft wiederholt, bis alle gewünschten Farben angebracht sind. Zuletzt wird das Wachs durch eine Flüssigkeit entfernt. Mit dieser Technik können die reichsten Farbeneffekte erzielt werden. Die Stoffe finden Verwendung zu Gardinen, Portièren, Polsterbezügen, Klavierdecken u. dgl., zu ganzen Zimmerdekorationen, Bucheinbänden etc. Vgl. Rouffaer u. Juynboll, Die Batikkunst in Indien und ihre Geschichte (in holländ. Sprache, Haarlem 1900 ff.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 445.
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