Bello

[616] Bello, 1) (spr. belljo) Andres, spanisch-amerikan. Schriftsteller, geb. 30. Nov. 1780 in Caracas, gest. 15. Okt. 1865 zu Santiago in Chile, schloß sich als Beamter der span. Statthalterei beim Ausbruch der Revolution (1810) den Aufständischen an und ging mit Bolivar und Lopez Mendez nach England, um dessen Unterstützung gegen Spanien, bez. gegen Napoleon I. zu vermitteln. Als Vertreter Venezuelas blieb B. bis 1828 in London und bekleidete darauf in der Hauptstadt Chiles verschiedene hohe Ämter, seit 1843 das eines Rektors der Universität, deren Gründung wesentlich sein Verdienst war. Von Bellos zahlreichen Werken, die auf Staatskosten herausgegeben wurden (Santiago 1881–87, 7 Bde., mit Biographie), verdienen Hervorhebung eine spanische Grammatik (5. Aufl. 1896), eine »Ortologia y metrica«, eine Studie über das Cidgedicht, die philosophische Abhandlung »Teoria del entendimiento«, die »Principios de derecho internacional« und ein Band »Poesias« (1882). B. ist auch der Bearbeiter des bürgerlichen Gesetzbuches für Chile.

2) Francesco, ital. Dichter, s. Cieco da Ferrara.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 616.
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