Biester [2]

[852] Biester, 1) Johann Erich, Schriftsteller, geb. 17. Nov. 1749 in Lübeck, gest. 20. Febr. 1816 in Berlin,[852] wurde 1777 Sekretär im Büreau des preußischen Staatsministers v. Zedlitz, 1784 königlicher Bibliothekar zu Berlin, gab seit 1783 zuerst mit Gedike, dann allein die einflußreiche, im Sinne der Aufklärung wirkende »Berlinische Monatschrift« heraus, die er 1797–98 u. d. T. »Berliner Blätter« und 1799–1811 als »Neue Berliner Monatsschrift« fortsetzte. Männer wie Kant, Justus Möser, die Humboldts unterstützten durch ihre Beiträge die Zeitschrift, die unter der Regierung Friedrich Wilhelms II. mancherlei Anfechtungen ausgesetzt war.

2) Ernesto, portug. Dramatiker, geb. 1829 in Lissabon, gest. daselbst 12. Dez. 1880, brachte mit 19 Jahren sein erstes Stück: »Raphael«, nicht ohne Erfolg auf die Bühne. Von seinen etwa 90 Originalstücken sind »O Fidalgo do seculo XIX.«, »Fortuna e trabalho«, »O Jogo«, »Os Diffamadores«, »Os homens serios«, »Os Sabichões« und »Um drama no mar« zu nennen. Ein geschickter Macher, der für die Wirksamkeit der Situation einen besondern Instinkt hatte, doch ohne Nationalgefühl, übersetzte er auch vielerlei aus dem Französischen. B. war auch Begründer der »Revista contemporanea«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 852-853.
Lizenz:
Faksimiles:
852 | 853
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika