[94] Blütenstecher (Anthonomus Germ.), Gattung aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae), bunte, kleinere Käfer mit dünnem, zylindrischem, längsriesigem Rüssel, mit gebrochenen Fühlern, gestreiften Flügeldecken und verhältnismäßig großen Beinen. Der Apfelblütenstecher (Brenner, A. pomorum L., s. Tafel »Gartenschädlinge II«, Fig. 1) ist 3,5 mm lang, braun, unterseits schwärzlich, auf den Flügeldecken mit grauer Schrägbinde, mit weißem Schildchen und weißer Linie auf dem Halsschild, überwintert hinter Rindenschuppen der Obstbäume, unter Flechten oder in der Erde und legt im April seine Eier einzeln in Apfel- und Birnblütenknospen, die von der in 8 Tagen auskriechenden Larve (Kaiwurm) zerstört werden; die Larve verpuppt sich in den verkümmernden Knospen, und der Käfer benagt vom Juni an junge Blätter. Gegenmittel: Abklopfen der Käfer am frühen Morgen, Anlegen von Wellpappgürteln um den Stamm vor dem Laubfall, hinter denen die Käfer Zuflucht suchen. Der ähnliche Birnknospenstecher (A. piri Schönh.) lebt, wie der vorige, besonders auf Birnbäumen. Der Erdbeerstecher (Himbeerstecher, A. rubi Hbst.) legt seine Eier in angebohrte Blütenknospen, Erd- und Himbeeren, die Knospen fallen im Juni mit der Larve ab.