Blaues Blut

[37] Blaues Blut (Blaublütigkeit), soviel wie altadliges Blut. Der Ausdruck »azurblaues Blut« (sangre azul) soll zuerst in Spanien zur Maurenzeit aufgekommen sein, wo die weiße Haut der westgotischen Edlen mit ihren blau hindurchschimmernden Adern von der dunkeln Gesichtsfarbe der Mauren stark abstach. Die Blaublütigkeit ist daher ein Rassenmerkmal des blonden Germanen, und in diesem Sinne spricht Lamartine vom roten Blute der Franzosen und dem blauen der Germanen. Zum Merkmal nichtarbeitender Menschenklassen wird das blaue Blut infolge der Hautverfeinerung durch Handschuhe und Sonnenschirm.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 37.
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