Blitzröhren

[63] Blitzröhren (Blitzsinter, Fulguriten), durch Blitzschläge im losen Sand erzeugte Verglasungen. Es sind meisthohle, gekrümmte und verästelte, mehrere Meter lange Röhren von 0,5 mm bis 5 cm Durchmesser, äußerlich rauh durch zusammengebackene Quarzkörner, innerlich meist vollkommen verglast zu einer harten, Glas ritzenden Masse. Savart hat B. experimentell nachgeahmt dadurch, daß er starke elektrische Entladungen auf seinen Sand einwirken ließ. B. finden sich häufig bei Dresden, in der Sennerheide im Münsterschen, im Samland etc. Vgl. Ribbentrop, Über B. (Braunschw. 1830); Harting, Notice sur un cas de formation de fulgurites (Amsterd. 1874; Beschreibung einer direkt nach dem Einschlagen des Blitzes in ein Heidekrautfeld entstandenen Blitzröhre); Römer, Über B. (Stuttg. 1876). B. kommen auch in festem Gestein auf Spitzen hoher Berge vor, so nach Abich in dem Andesit des Kleinen Ararat (Fulguritandesit).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 63.
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