Bolzen

[187] Bolzen, sehr große Nägel aus Eisen, selten Kupfer oder Messing zur Verbindung von Holz- und Metallteilen durch Vernieten (Nietbolzen) oder durch Verschraubung (Schraubenbolzen). B., zur Befestigung von Holzwerk oder Eisenteilen an Steinen, werden an einem Ende gestaucht, ausgehauen und in Löchern des Steins durch Blei oder Schwefel vergossen, während ihr andres, mit Gewinde versehenes Ende zum Anschrauben der mit dem Stein zu verbindenden Teile dient. Im Bergbau heißt B. ein zur Unterstützung von Grubenbauen, Schachtgevieren etc. als Säule dienendes Holz. – B. heißt auch das Geschoß der Armbrust, ein zylindrischer Holzstab, dessen Spitze mit meist vierkantigem Eisen umgeben war. Der Drehpfeil (vireton) besaß Holz- oder Lederflügel an der Achse, die eine Rotation bewirkten, und endete vorn mit Pfeilspitze, der schlagende B. (matras) mit einer Scheibe, der Brandbolzen (phalarica) hatte hinter der Spitze einen Sack mit Brandzeug und eine brennende Lunte. – Über Nadel- und Schlagbolzen s. Handfeuerwaffen und Zündungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 187.
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