Bronzieren

[457] Bronzieren, Gegenständen aus Metall, Holz, Gips etc. das Ansehen von Bronze geben. Metalle erhalten die verschiedensten Färbungen durch Behandeln der Oberfläche mit geeigneten Chemikalien (vgl. Metallfärbung und Brunieren, auch Anlaufen und Patina), der galvanisch erzeugte Bronzeüberzug ist in der Regel kupferreiches Messing. Holzgegenstände streicht man dreimal mit einer Farbe aus Kreide und Leimwasser, schleift nach dem Trocknen mit Schachtelhalm oder Glaspapier, streicht wiederholt mit Leimwasser und trägt, solange der letzte Anstrich noch naß ist, Bronzepulver mit einem Haarpinsel auf. Vorteilhaft färbt man den letzten Leimanstrich mit wenig Ocker, Chromgelb oder mit Bleiweiß und etwas Ruß; hervorragende Stellen bearbeitet man nach dem B. mit einem Polierstahl. Man streicht das Holz auch 2–3 mal mit grüner Ölfarbe, dann mit sehr dünnem Ölfirnis und reibt mit der Fingerspitze eine geringe Menge Metallgold auf den hervorragendsten Erhöhungen ein. Gips bestreicht man wiederholt mit Leinölfirnis und pudert dann die Bronzefarbe auf. Besser eignet sich ein Anstrich mit Eisen- und Kupferseife, die mit Leinölfirnis und Wachs zusammengeschmolzen wurde. Die Masse wird auf den erhitzten Gips aufgetragen, worauf man diesen nach einigen Tagen mit einem Leinwandläppchen abreibt und an den hervorragenden Teilen mit etwas Musivgold versieht. Auch mit Eisenschwarz (sein verteiltem Antimon) kann man Gips b. Vgl. Buchner, Die [457] Metallfärbung (2. Aufl., Berl. 1901); Haubold, Das Färben des Holzes (das. 1888); Rentzsch, Das Gesamtgebiet der Vergolderei etc. (Wien 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 457-458.
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