Caine

[690] Caine (spr. kĕn), Thomas Henry Hall, gewöhnlich nur Hall C. genannt, engl. Schriftsteller, geb. 14. Maj 1853 in Runcorn (Cheshire), stammt von Vaters Seite von der Insel Man, die er in Vorträgen und dem anziehenden Buche »The little Manx nation« (1891) verherrlicht hat. Sehr früh literarisch tätig unter dem Einfluß Dante Gabriel Rossettis, lebte er mit ihm bis zu dessen Tode zusammen und widmete ihm »Recollections« (1881). Auch mit Wilkie Collins und Blackmore trat er in freundschaftliche Verbindung. Er bereiste Irland und Marokko, wo er Stoff zu seinen Romanen sammelte. Diese sind: »The shadow of a crime« (1885, oft aufgelegt), »A son of Hagar« (1887), »The Deemster, a romance from the isle of Man« (1887 u. ö.), »Bondman, a new saga« (1890), »The Scape-goat« (1891, 2 Bde.), eine ergreifende Geschichte aus Marokko, und »Capt'n Davy's honeymoon« (1892), »The Manx man« (1894), »The Christian« (1897, dessen 1. Auflage von 50,000 Exemplaren in einem Monat vergriffen war). Auch »Sonnets of three centuries« (1882) hat C. herausgegeben. Als Bühnendichter versuchte er sich in Gemeinschaft mit Wilson Barrett in »Benmy-Chree«, dann selbständig auf Irvings Aufforderung mit dem Drama »Mahomet« (wegen Einspruchs indischer Mohammedaner nicht ausgeführt). C. lebt zurückgezogen in der Seegegend Nordenglands. Vgl. Kenyon, Hall C., the man and the novelist (Lond. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 690.
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