Calatrāvaorden

[695] Calatrāvaorden, span. Ritterorden, gestiftet 1158 von Sancho III., König von Kastilien, zur Verteidigung des Schlosses Calatrava (s.d.) gegen die Mauren. 1197 eroberten die Mauren das Schloß mit großen Verlusten für die Ritter, deren Rest nach Salvatierra zog, woher der Orden eine Zeitlang den Namen Orden von Salvatierra führte. 1212 rächten sich die Ritter bei Las Navas de Tolosa und kehrten nach Calatrava zurück, von wo sie jedoch bald nach einem neuen Ort Calatrava zogen, den sie in der Nähe gründeten. Zur Belohnung für die Dienste, die der Orden später den Königen bei Bekämpfung der Mauren leistete, erhielt er große Besitzungen und dadurch eine bedeutende Macht. 1498 wurde die Administration des Ordens durch eine Bulle Innocenz' VIII. Ferdinand dem Katholischen übergeben, und Hadrian VI. verband die Großmeisterwürde der Orden von Alcantara, Calatrava und Santiago für immer mit der spanischen Krone. Fortan war die Ernennung der Ritter etc. eine Gnadensache des Königs zur Belohnung des Adels. Anfangs das Cistercienserhabit tragend, wurden die Ritter 1397 davon entbunden und trugen fortan einen weißen Waffenrock, ein weißes Skapulier, eine schwarze Kapuze und einen Pilgerkragen. Das Ordenskleid besteht in einem weißen Mantel mit rotem Lilienkreuz auf der linken Seite, das Ordenszeichen in einem hängenden Rhombus aus Gold mit dem roten Lilienkreuz an ponceaurotem Bande. Der Orden hat außer dem Großmeister drei Würdenträger: Comendador mayor, Llavero mayor (Schlüsselbewahrer) und Obrero (Kirchenpfleger), ferner Comendadores, Caballeros profesos und non profesos, d. h. die das Ordensgelübde abgelegt und nicht abgelegt haben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 695.
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