Calatrāvaorden

[563] Calatrāvaorden (Orden von Salvatiera), geistlicher Orden in Spanien. König Sancho III. von Castilien versprach 1158 demjenigen den Besitz der von den Templern verlassenen Stadt C., welcher dieselbe gegen die Mauren vertheidigen würde. Abt Raimund vom Cisterzienserkloster Fitero u. Ritter Diego Velasquez verbanden sich zu einem geistlichen ritterlichen Verein unter cisterziensischer Regel u. schützten damit die Stadt, wonach der Orden bestätigt wurde. Schon 1163 trennten sich die Ritter von den Mönchen, wählten Don Garcias de Redon zum ersten Großmeister, ohne dem geistlichen Verband mit den Cisterziensern zu entsagen. 1197 ging Calatrava an die Mauren verloren, die Ritter zogen sich nach Salvatiera u. erhielten den Namen von dieser Stadt, bis ihr erster Sitz ihnen wieder zufiel. Zwiespalt im Orden selbst u. Anmaßungen bewogen den Papst Innocenz VIII., die Großmeisterwürde 1489 mit der Krone von Spanien für immer zu vereinigen, wogegen die Ritter 1540 das Recht erhielten, sich zu verheirathen, u. die neue Pflicht der Vertheidigung der unbefleckten Empfängniß Mariä übernahmen. Seit 1808 wird der Orden wie ein Verdienstorden vergeben. Ordenskleidung: weißer Mantel, mit einem rothen, lilienförmigen Kreuz auf der linken Seite. Seit 1219 hatte der Orden auch Klosterfrauen, Comthurinnen von Calatrava, die vor der Aufnahme auch Ahnenprobe ablegen müssen, die Kleidung der Cisterzienserinnen tragen u. ihr Hauptkloster zu Almagro hatten, aber jetzt säcularisirt sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 563.
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