Canīni

[737] Canīni, Marco Antonio, ital. Publizist, Philolog und Dichter, geb. 1822 in Venedig, gest. 1889, studierte die Rechte in Padua, mußte aber wegen politischer Umtriebe nach Toskana flüchten, wo er ein Werk: »Pio IX el'Italia«, herausgab. 1849 verließ er Italien, bereiste den Orient und veröffentlichte 1852 zu Athen die Gedichte: »Mente, fantasia e cuore«. Auch schrieb er Broschüren in griechischer und rumänischer Sprache. Aus Bukarest ausgewiesen, lebte er in Italien als Journalist, wurde 1862 von Rattazzi als politischer Agent in den Orient geschickt und beschrieb dann seine Wanderungen und Erlebnisse französisch in »Vingt aus d'exil«. Sein »Dizionario etimologico de' vocaboli italiani derivati dal Greco« (Tur. 1865) verwickelte ihn in eine heftige Fehde mit Ascoli. 1866 kämpfte er unter Garibaldi und lebte dann bis 1873 in Frankreich. 1876 agitierte er für die Serben, dann machte er als Zeitungskorrespondent im russischen Lager den Feldzug mit. Es erschienen inzwischen »Giorgio il monaco e Leila« (Flor. 1872) und die leidenschaftlichen »Sonetti« (Tur. 1873), ferner »Odi saffiche« (Rom 1879), die Prosaepistel »A Umberto re d'Italia« (das. 1879), »La questione dell' Epiro« (das. 1879), »La verità sulla questione degli Israeliti in Rumania« (das. 1879), die Gedichte »Amore e dolore« (Tur. 1879), »Etudes étymologiques« (das. 1882) und die Übersetzung von Liebesgedichten »Il libro dell' amore« (Vened. 1885–89, 5 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 737.
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