Carrēra

[779] Carrēra, Valentino, ital. Dichter, geb. 19. Dez. 1834 in Turin, lebt in seiner Vaterstadt nur seinem dichterischen Beruf. Er trat 1859 zuerst hervor mit dem Drama »Il Lotto«, schrieb dann »Don Girella« (1862), die phantastischen Dramen: »L'incubo« und »Il conte Orazio«, das Sprichwortspiel »Chi s'aiuta Dio l'aiuta«, die allegorische Komödie »Concordia«, die Posse »Una notte passa presto«, das soziale Drama »O l'una o l'altra«, das Sittenlustspiel »La Dote« und 1870 die volkstümliche Komödie »La quaderna di Nanni«, womit er zuerst einen außerordentlichen Erfolg errang. Seitdem brachte jedes Jahr eine Neuheit; um einige der besten zu nennen: »La guardia borghese fiamminga« (1871); »ABC« (1873); »Un avvocato dell'avvenire« (1874); »Galateo nuovissimo« (1875), welches Stück ihm die Verleihung des Ritterranges eintrug; »Scarabocchio« (1876); »Il danaro del comune« (1879); »Il celebre Tamberlini« (1880); »Gli ultimi giorni del Goldoni« (1881); »La mamma del vescovo« (1884); »La filosofia di Giannina« (1885); »Nervosa« (1887) u. a. Von sonstigen Werken sind die »Cronaca della difesa del Lago Maggiore nel 1859« und die Reiseschilderungen »Per laghi ed Alpi« (1861) zu erwähnen. Gesamtausgaben der dramatischen Dichtungen Carreras erschienen 1887 zu Mailand und 1889 zu Turin. – Ein Bruder von-ihm, Quintino C., geb. 19. Dez. 1842 in Turin, Beamter daselbst, hat sich ebenfalls durch dramatische Arbeiten (z. T. in piemontesischem Dialekt, wie: »I pensionarj d' monsù Neirot«, »EI Lunes«, »Gl'impegnus« etc.) einen Namen gemacht. Die piemontesischen Dichtungen erschienen gesammelt im »Teatro in dialetto piemontese« (Turin 1886, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 779.
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