Ch

[855] Ch, ch (lat. Ch, ch) drückt im Deutschen zwei verschiedene stimmlose Reibelaute aus, den palatalen hinter palatalen Vokalen, z. B. ich, Blech, Dächer, den velaren hinter andern Vokalen, z. B. Dach, doch, Kuchen. Geschichtlich betrachtet, sind beide hochdeutsch-Laute meist durch Lautverschiebung (s.d.) aus älterm k entstanden, das die übrigen germanischen Sprachen[855] noch bewahrt haben (vgl. z. B. ich mit dem gotischen ik, die Silbe chen mit dem plattdeutschen ken). Dieses germanische k ist seinerseits durch Lautverschiebung aus älterm g entstanden (vgl das gotische ik mit dem lateinischen ego). Das französische ch ist wie sch, das englische und spanische wie tsch, das italienische wie k zu sprechen. Im Lateinischen wurde ch gebraucht, um den der lateinischen Sprache fremden Laut des griechischen χ zu umschreiben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 855-856.
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