Chaconne

[857] Chaconne (franz., spr. schakonn'; ital. Ciaccona), ursprünglich wohl ein italienischer Tanz, aber schon im 17. Jahrh. (Tarq. Merula 1637) ein Instrumentalstück im Dreivierteltakt, von mäßiger Bewegung, mit der Eigentümlichkeit, daß, wie bei der Passacaglia (s.d.) ein kurzes, melodisch einfach gebildetes rhythmisch stark markiertes Baßthema beständig wiederholt wird (Ostinato), während die Oberstimmen über jeder Wiederholung desselben immer neue Variationen (Couplets) ausführen. Zur Abwechselung wird mitunter auch der Baß selbst variiert oder das Thema in die Oberstimmen gelegt. Berühmte Muster solcher Tonstücke lieferten J. S. Bach in seiner D moll-Sonate für Violine allein und Händel in seiner G dur-Chaconne mit 62 Variationen für Klavier.[857]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 857-858.
Lizenz:
Faksimiles:
857 | 858
Kategorien: