[223] Collalto, altes, in Österreich begütertes Adelsgeschlecht ital. Ursprungs, das urkundlich schon im 10. Jahrh. in der trevisanischen Mark auftaucht. Reimbolt XIII., Graf von C., geb. 1575 in Mantua als Sohn des venezianischen Generalissimus Anton IV., trat, aus Venedig verbannt, in kaiserliche Dienste und ward 1620 von Ferdinand II. nach Ungarn abgeordnet, wo er Bethlen Gabor kräftig entgegentrat. Nachdem er darauf Gesandter zu Rom und Madrid gewesen war, focht er 1623 unter Tilly am Rhein und Main und wurde 1624 Präsident des Hofkriegsrats in Wien. Zum kaiserlichen Prinzipalkommissar und Generalissimus ernannt, befehligte er im mantuanischen Erbfolgekrieg gegen Karl von Nevers. Der Begünstigung der Venezianer angeklagt, starb er 19. Dez. 1630 in Chur, als er zu seiner Verantwortung nach Wien zurückreisen wollte. Die mährischen Fideikommißgüter (Pirnitz, Deutsch-Rudoletz, Cerna u. a.) fielen 1780 an eine jüngere, 1822 in den österreichischen Fürstenstand erhobene Linie und sind jetzt im Besitz des Fürsten Emanuel von C., ged. 24. Dez. 1854.