Colonĭa

[233] Colonĭa (lat.), soviel wie Pflanzstadt, Tochterstadt. Die Römer pflegten ' unterworfenen Völkern ein Drittel ihres Gebietes abzunehmen und dasselbe, wenn es nicht Staatsländerei blieb oder verkauft wurde, mit römischen Ansiedlern zu besetzen, deren Zahl meist 300 betrug. Diese Kolonisten waren die Patrizier in ihrem Orte gegenüber den unterdrückten ursprünglichen Einwohnern, finden sich in republikanischer Zeit aber fast nur innerhalb Italiens. Seit der Zeit der Gracchen wurden solche Kolonien hauptsächlich zur Versorgung der ärmsten Bewohner Roms angelegt, seit 100 v. Chr. aber und während der Kaiserzeit zur Belohnung ausgedienter Soldaten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 233.
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