Colostrum

[236] Colostrum (lat., Bie s- oder Biestmilch), die gelblich gefärbte milchähnliche Flüssigkeit, die in den letzten Wochen der Schwangerschaft und in den ersten Tagen des Wochenbettes von der Brustdrüse abgesondert wird. Es ist trübe durch die Beimengung der mikroskopisch kleinen Colostrumkörperchen, kugelförmiger, Fetttröpfchen enthaltender Zellen, die sich in verschiedenen Stadien des Zerfalls befinden und aus den milchbereitenden Drüsenbläschen der Brüste stammen. Das C. erstarrt beim Kochen zu einer festen Masse, da es reich an Albumin und Globulin ist, das in der Wärme gerinnt. In seiner chemischen Zusammensetzung steht das C. den Transsudaten näher als der Milch; allmählich aber ändert sich die Zusammensetzung, das Albumin nimmt ab, Kasein sowie Fett nehmen zu, die Colostrumkörperchen kreten immer mehr in den Hintergrund. Die Flüssigkeit enthält immer zahlreichere Milchkügelchen und nimmt endlich die Beschaffenheit reiner Milch an, die von Eiweißkörpern fast nur Kasein enthält. Nach Clemm enthält das C. des Menschen:

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Nach Fleischmann enthält das C. der Kühe 24 Stunden nach der Geburt im Mittel:

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Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 236.
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