Cyanchlorīd

[385] Cyanchlorīd (Chlorcyan) CNCl entsteht aus Cyanwasserstoffsäure oder Quecksilbercyanid und Chlor. Es bildet ein farbloses Gas, riecht durchdringend, zu Tränen reizend, ist äußerst giftig, wird leicht zu einer farblosen Flüssigkeit verdichtet, die bei 15° siedet und bei -5° erstarrt, löst sich in Wasser, leichter in Alkohol und Äther, gibt mit Alkalien Chlorid und Isocyanat, mit Ammoniak Ammoniumchlorid und Cyanamid und verwandelt sich mit der Zeit in Cyanurchlorid C3N3Cl3, das in farblosen Nadeln kristallisiert, bei 146° schmilzt und bei 190° siedet und mit Alkalien Alkalimetallchlorid und Cyanurat liefert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 385.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: