[884] Didymos, griech. Grammatiker aus Alexandria, zur Zeit Ciceros und noch des Augustus in Rom tätig, wegen seines eisernen Fleißes Chalkenteros (etwa »Sitzfleisch«) genannt, faßte in zahlreichen Schriften (angeblich über 3500) die philologische Gesamttätigkeit der Alexandriner zusammen und schuf so die Grundlage für alle weitern Studien der Spätern. Seine meisten Bücher waren Kommentare zu fast allen griechischen Dichtern und nach Schriftstellern und Literaturgattungen angelegte lexikalische Sammlungen zu Dichtern und Prosaikern. Das Beste in den vorhandenen Scholiensammlungen und grammatischen Lexika geht auf ihn zurück, ebenso zumeist die literaturgeschichtlichen Ansätze und Angaben der Spätern. Eins seiner bedeutendsten Werke war das über die Homerrezension des Aristarchos, von dem Auszüge erhalten sind (vgl. Ludwich, Aristarchs Homerische Textkritik nach den Fragmenten des D., Leipz. 1885). Sammlung der Fragmente seiner Schriften von M. Schmidt (Leipz. 1854).