Grammátiker

[216] Grammátiker, bei den Griechen allgemeine Bezeichnung für Gelehrte, die sich mit der Erforschung der Grammata, der Literatur nach formalem und realem Inhalt, also allen den Studien beschäftigten, die wir unter Philologie befassen, galt später immer vorwiegender für die eigentlichen Sprachforscher. Über die Hauptvertreter der Grammatik s. Griechische Literatur. Sammlungen griechischer G. finden sich in den »Anecdota graeca« von Villoison (Vened. 1781, 2 Bde.), J. Becker (Berl. 1814–21, 3 Bde.), Bachmann (Leipz. 1828, 2 Bde.) und Cramer (Oxford 1835–37, 3 Bde.). Eine neue kritische Ausgabe ist unter Leitung von Uhlig im Werke (erschienen Bd. 1,[216] Leipz. 1878–1902; Bd. 2, das. 1902; Bo. 4, das. 1889–94). – In Rom wurden grammatische Studien seit Mitte des 2. Jahrh. v. Chr. betrieben, bis zum Ende per Republik auch von angesehenen Männern, wie Älius Stilo und Varro Über die lateinischen G. s. Römische Literatur. Abschließende Sammlung derselben von Keil (Leipz. 1857–80, 7 Bde.; Supplement von Hagen: »Anecdota helvetica«, das. 1870) Vgl. Gräfenhan, Geschichte der klassischen Philologie im Altertum (Bonn 1843–50, 4 Bde.); Lersch, Die Sprachphilosophie der Alten (Bonn 1838 bis 1841, 3 Bde.); Steinthal, Geschichte der Sprachwissenschaft bei den Griechen und Römern (2. Aufl., Berl. 1891, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 216-217.
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