[327] Dyvĕke (spr. dai-, »Täubchen«, lat. Columbŭla), die Geliebte des dänischen Königs Christian II., geb. um 1491 in Amsterdam, machte in Bergen, wohin ihre Mutter Sigbrit Willumsdatter gezogen war, 1507 (?) die Bekanntschaft Christians, den sie nach Oslo und nach seiner Thronbesteigung (1513) nach Kopenhagen begleitete. Die Fortdauer des Liebesverhältnisses nach Christians Vermählung (1515) mit Isabella, der Schwester Karls V., und der von ihrer Mutter auf die innern Landesangelegenheiten ausgeübte unbegrenzte Einfluß zogen D. den Haß der dänischen Adelspartei zu. 1517 starb D. plötzlich, wahrscheinlich an Gift. Der König hielt einen jungen Edelmann, Torben Oxe, dessen Hand D. ausgeschlagen hatte, für den Schuldigen und ließ ihn hinrichten. Die Geschichte der D. ist von vielen europäischen Dichtern behandelt worden (unter andern dramatisch von H. Marggraff, novellistisch von L. Schefer).