Eckhard

[356] Eckhard, Karl Maria Joseph, deutscher Politiker, geb. 13. März 1822 zu Engen im badischen Oberland, studierte die Rechte, wurde 1849 wegen Teilnahme an der Revolution angeklagt, aber vom Gericht freigesprochen, praktizierte seit 1856 als Rechtsanwalt in Offenburg, beteiligte sich an der Agitation gegen das Konkordat und wurde 1861 in die Zweite Kammer gewählt, in der er bei seiner schlagfertigen Beredsamkeit eine bedeutende Rolle spielte. 1865 zum zweiten Vizepräsidenten und in den landständischen Ausschuß gewählt, stellte er den Antrag auf Einführung der obligatorischen Zivilehe und Regelung der Verwaltung des weltlichen Stiftungsvermögens. Beide Anträge wurden 1870 Gesetz. Seit 1866 Begünstiger der Einheitsbestrebungen, empfahl er als Berichterstatter 1867 den Allianzvertrag mit Preußen und im Dezember 1870 die Versailler Verträge zur Annahme; als Mitglied des Reichstags schloß er sich 1871 der nationalliberalen Fraktion an. Seit 1370 Mitglied und später Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rheinischen Kreditbank in Mannheim, legte er 1374 seine Abgeordnetenmandate nieder, ohne sich jedoch ganz vom politischen Leben zurückzuziehen. Nach Vollendung des 80. Jahres gab er 1902 auch dieses Amt auf.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 356.
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