Englischer Schweiß

[819] Englischer Schweiß (Englisches Schweißfieber), eine erloschene, zuerst 1485 in England ausgebrochene Infektionskrankheit, verbreitete sich im 16. Jahrh. auch auf Nordfrankreich, Dänemark, Holland und Deutschland, ergriff an die Hälfte der Bevölkerung und tötete in kurzem Verlaufe (2–24 Stunden) ca. 90 Proz. der Befallenen. Sie verlief unter heftigen Herzbeklemmungen, Pulsschwäche, starkem Schweißausbruch mit Frieselausschlag und großer nervöser Erschöpfung. Eine ganz ähnliche Epidemie ergriff 1802 das schwäbische Dorf Röttingen, blieb aber völlig beschränkt. Vgl. Hecker, Der Englische Schweiß (Berl. 1834); Türck, De la suette miliaire (Par.1841).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 819.
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