Enharmōnisch

[822] Enharmōnisch (griech.) heißt das Verhältnis von Tönen, die nach den mathematischen Bestimmungen der Tonhöhe und teilweise auch in der Notenschrift verschieden sind, in der musikalischen Praxis aber identifiziert werden, z. B. f und eis, h und ces etc. Der Name ist der antiken (griechischen) Musiktheorie entnommen. Vgl. Diatonisch. Unter enharmonischer Verwechselung versteht man die Vertauschung solcher eigentlich verschiedenen Werte. Diese Vertauschung ist entweder nur eine Erleichterung fürs Lesen, d.h. es wird statt der Schreibweise mit Been vorübergehend die mit Kreuzen gewählt (oder umgekehrt), oder aber (besonders wenn nur ein Ton umgedeutet wird) sie bedeutet ein wirkliches Umspringen der harmonischen Auffassung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 822.
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