[306] Famagústa (türk. Ma'usa, bei den Assyrern Amtichadasti, bei Ptolemäos Ammochostos), einst bedeutender, jetzt heruntergekommener Distriktshauptort an der Ostküste der Insel Cypern, südlich von der Pidiasmündung, mit 3367 Einw. Nördlich die Ruinen des alten, von Heraklios zerstörten Salamis. F., schon in assyrischer Zeit bestehend, erlangte Bedeutung zuerst unter den byzantinischen Kaisern durch seinen damals guten Hafen (den Tavernier im 17. Jahrh. versandet vorfand). Richard Löwenherz nahm die Stadt 1191 den Byzantinern ab; bald darauf wurde Guido von Lusignan hier als König von Cypern gekrönt. 1372 ward F. von den Genuesen erobert; dann kam es an die Venezianer und bildete, von diesen in eine starke Festung (deren Werke noch gut erhalten sind) umgewandelt, ein Hauptbollwerk gegen die Türkei. 1570 ward es von dem Venezianer Bragadino (s.d.) über elf Monate gegen die überlegene türkische Macht verteidigt; endlich 9. Aug. 1571 fiel es in die Hände der Türken, aus denen es 1878 in die der Engländer überging.