Farbhölzer

[325] Farbhölzer, Holzarten, die einen zum Färben benutzbaren Farbstoff enthalten, wie Blauholz (Kampescheholz), Fisettholz (Fustik), Gelbholz, Rotholz und Sandelholz. Sie werden mit Ausnahme des Fisettholzes von außereuropäischen Gehölzen geliefert und in Blöcken verladen. Die Hölzer werden auf Farbholzmühlen in Späne, Locken, Nadeln oder Pulver verwandelt und in dunkeln, lustigen Räumen unter häufigem Benetzen mit Wasser und zeitweiligem Umschaufeln[325] mehrere Wochen gelagert (Fermentieren), um den Farbstoff, der nicht fertig gebildet im Farbholz enthalten ist, aus dem Chromogen zu entwickeln. Durch Auskochen der fermentierten F. und Verdampfen des Auszugs erhält man Farbholzextrakte, die sirupartig (20–25° B.) oder fest sind und im letztern Fall eine dunkle, glänzende Masse mit muscheligem Bruch bilden. Im Vakuum bereitete Extrakte lösen sich vollständig in Wasser, an der Luft verdampfte hinterlassen mehr oder weniger unlöslichen Rückstand.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 325-326.
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