Fascĭnum

[344] Fascĭnum (lat.), bei den Römern sowohl Bezauberung von Personen, besonders Kindern und Sachen durch »bösen Blick« (s.d.), Beschreien oder Berufen (s.d.), als auch das Mittel, um Zauber nicht nur abzuwenden, sondern auch auf den Urheber zurückzuwenden. Als solche Mittel dienten Amulette verschiedenster Art, besonders das speziell F. genannte männliche Glied, das eigentliche römische Abwehrungsmittel alles bösen Einflusses, das auch den Inhalt der von den Kindern als Amulett getragenen Bulla (s.d.) bildete und zur Abwehr des Neides unter dem Wagen des triumphierenden Feldherrn angebracht wurde. Vgl. Amulett und Phallos.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 344.
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