Fibiger

[535] Fibiger, 1) Johannes, dän. Dichter und Theolog, geb. 27. Jan. 1821, gest. 13. Nov. 1897, trat zunächst mit biblischen Dramen (»Jephtas Tochter«, 1849, und »Johannes der Täufer«, 1857) hervor, denen er poetische Erzählungen (»Der ewige Streit«, 1878) und lyrische Gedichte (»Die Genien der Sorge«. 1884) folgen ließ. Gedankentiefe, Mystik, seltsam mit rationellen Elementen vereint, und eine gewisse Schwerfälligkeit der Form kennzeichnen seine Kunst,[535] die nie populär wurde. Seine interessante Selbstbiographie »Mit Liv og Levned« hat sein Pflegesohn Gjellerup (Kopenh. 1898) herausgegeben.

2) Mathilde, dän. Schriftstellerin, geb. 13. Dez. 1830, gest. 17. Juni 1872, rief durch ihre an sich unbedeutende Schrift »Klara Raphael, 12 Briefe« (1850), in der in Dänemark zum ersten Male die Frauenfrage aufgerollt wurde, eine lebhafte literarische Fehde hervor. Spätere Arbeiten blieben ziemlich unbeachtet. Ihrer Idee getreu wirkte sie praktisch als erste dänische Telegraphistin und Mitbegründerin des Frauenvereins (1871). Vgl. Margarethe Fibiger, Klara Raphael-Mathilde F. (Kopenh. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 535-536.
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