[829] Frankenberg, 1) Kreisstadt im preuß. Regbez. Kassel, an der Eder und der Staatsbahnlinie Warburg-Sarnau, 324 m ü. M., hat 2 evangelische und eine kath. Kirche (unter den erstern die schöne gotisch e Liebfrauenkirche), Synagoge, Schullehrerseminar, Präparandenschule, Amtsgericht, Oberförsterei, Fabrikation gebogener Möbel, Färberei, Gerberei, Tuch- und Leinweberei, Ziegelbrennerei und (1900) 2946 meist evang. Einwohner. 2) Stadt in der sächs. Kreish. Chemnitz, Amtsh. Flöha, im Tal der Zschopau und an der Staatsbahnlinie Niederwiesa-Roßwein, 263 m ü. M., hat eine evang. Kirche, eine Realschule mit Progymnasialklassen, Schullehrerseminar, Handelsschule, Webschule, Amtsgericht, bedeutende Fabrikation wollener, baumwollener, seidener und halbseidener Stoffe, von Teppichen, Portieren etc., Spinnerei, Kattundruckerei, Färberei, Appreturanstalten, Verbandwatte-, Bürsten-, Möbel- und Zigarrenfabriken, Eisengießerei und Maschinenfabrikation und (1960) 12,726 meist evang. Einwohner. Die Stadt ist jedenfalls eine Ansiedelung der Abtei Hersfeld (in Hessen-Nassau) und besitzt seit 1457 einen Rat. Nahebei die städtische Waldparkanlage im Lützeltal mit der Lützelhöhe, das Schloß Sachsenburg auf einem Bergvorsprung im Zschopautal, seit 1867 Korrektionsanstalt für jugendliche Verbrecher, und 4 km oberhalb F. an der Zschopau das schöne Schloß Lichtenwalde, mit Park, dabei der durch Körners Gedicht bekannte Harrassprung mit zwei Denkmälern. Vgl. Forkmann, F. in Geschichte und Sage (Leipz. 1901). 3) Schloß, s. Uffenheim.