[234] Fußton ist eine vom Orgelbau herstammende Bezeichnung der Tonhöhe (8-F., 16-, 4-F. etc.). Eine offene Labialpfeife mittlerer Mensur (Prinzipal), die auf groß C abgestimmt ist, hat eine Höhe von 8 Fuß. Es heißen daher alle Orgelstimmen, die auf die Taste C den Ton groß C bringen, achtfüßig (die eigentlichen Normalstimmen); dagegen heißt eine Stimme vierfüßig (steht im 4-F.), wenn sie auf Taste C einen um eine Oktave höhern Ton gibt, wie ihn eine offene Labialpfeife von 4 Fuß Höhe hervorbringt, d. h. klein c, und 16füßig, wenn statt C das Kontra-C auf die Taste C kommt etc. Ebenso gibt es 32füßige, 2- und 1füßige Stimmen; die Quintstimmen stehen im 102/3-, 51/2-, 22/3-, 11/3-oder 2/3-F., die Terzstimmen im 62/5-, 31/5-, 13/5-, 4/5-, 2/5- oder gar 1/5-F., die Septimenstimmen im 44/7- oder 22/7-F. etc. (102/3 ist als 32/3 die zu 32füßigen Grundstimmen gehörige Quintstimme, sofern sie deren 3 Obertöne gibt, 13/5 = 8/5 gibt die 5 Obertöne [Terzen] zu 8 Fuß etc.). So nennt man die Töne einer ganzen Oktave nach dem c, mit dem sie in der Tiefe beginnt: die große Oktave die 8füßige, die kleine die 4füßige, die eingestrichene die 2füßige etc. Die gemeinübliche Abkürzung für F. ist ein' bei der Zahl, z. B. 4', 8' etc. Bestimmt man den F. nach Metern, so muß man, um runde Zahlen zu gewinnen, für groß C 34 statt 33 Schwingungen in der Sekunde und die Schallgeschwindigkeit = 340 m annehmen. Dann ist Prinzipal 16 Fuß = 5 m (= 340/342), 32 Fuß = 10 m, 8 Fuß = 5/2 m, 4 Fuß = 5/4 m, 2 Fuß = 5/8 m; Quinten: 102/3 Fuß = 10/3 m, 51/3 Fuß = 5/3 m, 22/3 Fuß = 5/6 m, 11/3 Fuß = 5/12 m; Terzen: 62/5 Fuß = 10/5 m (2 m), 31/5 Fuß = 5/5 m (1 m), 13/5 Fuß = 5/10 m (1/2 m), 4/5 Fuß = 5/20 m (1/4 m) etc. Durchaus unpraktisch ist die Bezeichnung durch Dezimalbrüche, da sie das Obertonverhältnis unkenntlich macht.