Gárdonyi

[333] Gárdonyi (spr. gárdonji, eigentlich Ziegler), Géza, ungar. Schriftsteller, geb. 3. Aug. 1863 in Agárd, wirkte eine Zeitlang als Volksschullehrer, wandte sich jedoch bald auch der Journalistik zu, bis ihn die dort erzielten Erfolge veranlaßten, sich ganz der literarischen Tätigkeit zu widmen. Er lebt jetzt ständig in Erlau. G. ist nationaler Erzähler von starker Urwüchsigkeit, frischem Humor und poetischem Empfinden.[333] Seine Hauptwerke sind: »Hundert Novellen« (Raab 1886, 2 Bde.), »Verliebte Geschichten« (Budap. 1886), »Die Seele des Barons« (1894), »Die Sterne von Erlau«, »Der mächtige Dritte« (1902), »Der unsichtbare Mensch« (1903) u. a. Neuerdings hat G. mit seinem köstlichen Bauernlustspiel »A bor« (»Der Wein«), dem biblischen Märchenspiel »Weihnachtstraum«, dem Idyll »Annuska« erfolgreich auch das dramatische Gebiet betreten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 333-334.
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