Gandāk

[314] Gandāk, 1) (Großer G., auch Narayani und Salgrami genannt, der Kondochates der griechischen Geographen) Fluß in Britisch-Indien, entspringt in sieben Quellflüssen, von denen der westlichste am Dhawalagiri, der östlichste in Tibet seinen Ursprung nimmt, und die sich an der Südgrenze von Nepal vereinigen, fließt durch Bengalen und mündet nach 650 km langem Lauf bei Hadschipur, der Stadt Patna gegenüber, in den Ganges. Da er sehr reißend ist, wird er nur von Barken (35–50 Ton.) befahren. Sein über die Ebene erhöhtes Bett ist mit Dämmen eingefaßt, die er bisweilen durchbricht. – 2) (Kleiner G.) Fluß in den britisch-ind. Nordwestprovinzen, entspringt in Nepal, fließt parallel mit dem Großen G. und fällt nach einem Laufe von 270 km bei Sunaria links in die Gogra. – 3) (Bur G.) ehemalige Abzweigung des Großen G., die diesen bei Bettiah verließ, ist jetzt selbständiger Fluß, der im Terai von Nepal entspringt, bei Muzaffarpur für Barken von 50 Ton. schiffbar wird und gegenüber Monghyr in den Ganges fällt. Früher vereinigte er sich bei Rusera mit dem Baghmati, der jetzt einen eignen Lauf zum Ganges nimmt und nur durch einen Kanal mit dem Bur G. verbunden ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 314.
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