Gaskohle

[372] Gaskohle (Retortenkohle, Retortengraphit), die an den innern Wandungen der Retorten der Gasanstalten sich abscheidende Kohle, das Produkt einer Zersetzung der aus den Kohlen entwickelten schweren Kohlenwasserstoffgase durch die Hitze, gleicht sehr dichten Koks (gibt am Stahl Funken), ist fast metallglänzend, vom spez. Gew. 2,86, sehr schwer entzündlich, leitet Elektrizität und Wärme. Man benutzt sie zu Schmelztiegeln, zur Konstruktion galvanischer Elemente und zu Kohlenspitzen für elektrische Lampen; gehörig zerkleinert, eignet sie sich auch zur Erzeugung hoher Temperaturen, da sie, einmal entzündet, vor dem Gebläse mit großer Intensität verbrennt. G. nennt man auch Steinkohle, die sich besonders gut zur Darstellung von Leuchtgas (s.d.) eignet.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 372.
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