Geislingen

[495] Geislingen, Oberamtsstadt im württemberg. Donaukreis, in einem engen Tal der Alb, am Thierbach, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Bretten-Friedrichshafen und G.-Wiesensteig, 643 m ü. M., hat eine evangelische (von 1424) und eine kath. Kirche, ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I., Reallyzeum, Fortbildungsanstalt mit Zeichen- und Modellierschule, Amtsgericht, Forstamt, Eisengießerei mit Maschinenfabrik, Fabrikation von Holz-, Bein- u. Elfenbeinschnitzereien und-Drechslerwaren (Geislinger Waren), eine große Fabrik (Württemberger Metallwarenfabrik) für Metallwaren mit eigner Glashütte und Glasraffinerie (3000 Arbeiter), Gerberei, Bierbrauerei,[495] bedeutenden Fruchtmarkt und (1900) 7050 Einw., davon 1302 Katholiken. In der Nähe liegt das Röthelbad und über der Stadt die Ruinen des 1552 zerstörten Schlosses Helfenstein.-G. erscheint um 1230 als Stadt im Besitz der Grafen von Helfenstein, kam 1396 an Ulm, mit diesem 1802 an Bayern, 1810 an Württemberg. Vgl. Weitbrecht, Wanderungen durch G. und seine Umgebung (2. Aufl., Stuttg. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 495-496.
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