Gherárdi del Testa

[818] Gherárdi del Testa, Tommaso, ital. Lustspieldichter, geb. 1815 zu Terriciuola bei Pisa, gest. 13. Okt. 1881 bei Pistoja, studierte die Rechte und ließ sich als Advokat in Florenz nieder. 1848 kämpfte er bei Montanara und San Silvestro, wo er gefangen genommen wurde. Nach der Veröffentlichung des Romans »Il figlio del bastardo« wandte er sich dem Lustspiel zu. Die Lebhaftigkeit, Frische und Natürlichkeit des Dialogs bei toskanischer Reinheit der Sprache sowie die kecke Laune und der glückliche Humor seiner Erfindungen verschafften schon den ersten Versuchen bedeutenden Erfolg. Am populärsten sind aus dieser Epoche geworden: »Il sistema di Giorgio«, »Cogli uomini non si scherza«, »Il padiglione delle mortelle«, »Il regno di Adelaide«, »Il sistema di Lucrezia«. Später vertiefte er seine Komödien und verfolgte ernstere Zwecke. »Le false letterate«, »La moda e la famiglia«, »Le Scimmie«, »La carità pelosa«, »Le coscienze elastiche«, »Oro ed orpello«, vesonders aber »Il vero blasone« und »La vite nuova« gehören dieser Richtung an. Seine Stücke erschienen gesammelt u. d. T.: »Teatro comico« (Florenz 1856–58, 4 Bde.; vollständigste Ausgabe, das. 1872–83). G. schrieb noch einige RomaneLa farina del diavolo«, »La povera e la ricca«, 1833) und eine Anzahl gelungener politischer Gedichte in Giustis Weise. Vgl. »Rassegna nazionale«, 1883, Bd. 3; Martini in der »Nuova Antologia«, 1897, Bd. 67.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 818.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: