Gien

[830] Gien (spr. schjäng), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Loiret, am rechten Ufer der Loire, über die hier eine Brücke von 12 Bogen führt, Knotenpunkt der Lyoner und der Orléansbahn, hat ein von Anna von Beaujeu 1494 erbautes Schloß (jetzt Gerichtsgebäude), Fabrikation von Tonwaren, Handel mit Getreide, Wein etc. und (1901) 6415 (als Gemeinde 7909) Einw. In der Nähe Reste römischer Thermen. – Hier bewog Jeanne d'Are Karl VII., nach Reims zu ziehen und sich dort krönen zu lassen. Im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 ging bis hierher die Verfolgung des rechten Flügels der bei Orléans Anfang Dezember 1870 geschlagenen französischen Loirearmee (s. Orléans). Vgl. Marchand, Histoire de la ville, des seigneurs et du comté de G. (Gien 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 830.
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