Glühlämpchen

[53] Glühlämpchen, eine von Davy erfundene Weingeistlampe, über deren Docht im Abstand von 1–2 mm eine Spirale aus seinem Platindraht oder eine Kugel aus Platinschwamm schwebt. Man füllt die Lampe mit starkem Alkohol, entzündet sie und löscht die Flamme durch momentanes Aufsetzen und Wiederabnahme der Kapsel, sobald die Spirale glüht. Diese gerät dann durch die Alkoholdämpfe, die sich durch Vermittelung des Platins lebhaft oxydieren (wobei viel Wärme entwickelt wird), alsbald wieder ins Glühen und glüht nun so lange fort, als noch Alkohol vorhanden ist, da die glühende Spirale beständig Alkoholdämpfe aus dem Docht entwickelt. Die G. dienen zum Parfümieren, indem man sie mit einer alkoholischen Lösung ätherischer Öle füllt. Da aber unter den Oxydationsprodukten des Alkohols und der ätherischen Öle stets Aldehyd und die Atmungsorgane reizende Stoffe auftreten, so verursacht das G. leicht Kopfschmerz und Brennen im Halse.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 53.
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