[37] Hedĕra L. (Efeu), Gattung der Araliazeen, mittels Haftwurzeln hoch kletternde oder am Boden kriechende Sträucher mit meist eckig gelappten, ganzrandigen, lederartigen, bleibenden Blättern, Blüten in traubig oder doldig gestellten Dolden an aufrechten Zweigen mit lanzettlichen oder eiförmigen Blättern und fünfsamigen Beeren. H. Helix L. (Eppich, s. Abbildung), in Europa, besonders in Südeuropa, Süddeutschland, den Niederlanden, England und dem Orient, dem gemäßigten Ostasien, in Nordafrika, auf den Azoren und Kanaren, klettert an Mauern, Baumstämmen bis 15 m und höher, kriecht aber auch auf dem Boden in den Wäldern, hat kahle, oberseits glänzend dunkelgrüne, meist weißaderige, eckig-fünflappige Blätter und blüht erst im höhern Alter. Stecklinge von blühenden Zweigen liefern meist baumartige Pflanzen (H. arborea hort.). Die Blüten sind grünlichgelb, die erst im Frühjahr reisenden Beeren schwarz. Man kultiviert von dieser Art mehrere, auch buntblätterige Varietäten, unter denen der groß- und hellgrünblätterige, schnellwüchsige chottische Efeu (H. hibernica hort.) den größten Wert besitzt. Er ist aber empfindlicher als der kleinblätterige. H. colchica C. Koch, aus Transkaukasien, mit langgestielten, großen, herzförmigen, rundlich-eiförmigen, stumpfen oder ausgerandeten, selten schwach gelappten Blättern, muß in Norddeutschland im Winter gedeckt werden. Früher wurden das Holz und das daraus hervorquellende Harz sowie die Blätter und Früchte des gemeinen Efeus arzneilich benutzt. Im Altertum drehte man aus dem Holz Becher zum Filtrieren des Weins.
Der Efeu war dem Osiris und Bacchus geheiligt, die Bacchanten und die tragischen Chöre waren mit Efeu geschmückt, und der Thyrsosstab war stets mit Efeu umrankt; in Italien flocht man Efeu in den Lorbeerkranz der Dichter; auch gilt Efeu als Symbol der Freundschaft.