Helioskōp

[143] Helioskōp (griech., »Sonnenbeschauer«), Vorrichtung zur Abschwächung des Sonnenlichtes bei Sonnenbeobachtungen durch ein Fernrohr. Meist bedient man sich der von Merz konstruierten helioskopischen Okulare. Diese bestehen aus zwei flachen, zylindrischen Röhren, von denen die erstere exzentrisch an dem Okularauszug des Fernrohrs angeschraubt wird, die zweite aber wieder exzentrisch an die erste angesetzt ist und sich um ihre Achse drehen läßt. An den Deckel der zweiten Röhre ist die Okularlinse angeschraubt. In jeder Röhre sind zwei parallele Spiegel unter 45° gegen die Achse aufgestellt, und das aus dem Fernrohr kommende Sonnenlicht wird daher viermal reflektiert und dadurch polarisiert, ehe es in das Okular gelangt. Durch Drehung der vordern Röhre kann man die Spiegel der beiden Röhren mehr oder weniger der gekreuzten Stellung nähern und so[143] die Intensität des Lichtes beliebig abschwächen. Vgl. Polarisation des Lichtes.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 143-144.
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