[197] Herbst (althochd. Herpist, angelsächs. Hearfest, soviel wie Ernte, Erntezeit; lat. Auctumnus, franz. Automne, engl. Harvest und Autumn), die Jahreszeit zwischen Sommer und Winter. Astronomisch fängt der H. auf der nördlichen Halbkugel der Erde mit dem Augenblick an, in dem die Sonne beim jährlichen Absteigen von N. nach S. in den Äquator tritt, und endigt, wenn die Sonne ihre größte südliche Deklination erreicht hat, dauert also vom 23. Sept. (Herbstanfang, H.-Tag- und Nachtgleiche) bis zum 22. Dez. (kürzester Tag, Winter-Sonnenwende, Solstitium brumale). Für die südliche Halbkugel beginnt der H. mit dem Augenblick, wo die Sonne bei ihrem jährlichen Aufsteigen von S. nach N. den Äquator passiert, und endigt, wenn die Sonne die größte nördliche Deklination erlangt hat; er dauert also dort vom 20. oder 21. März (Frühlings-Tag- und Nachtgleiche) bis zum 21. Juni (Sommer-Sonnenwende, Solstitium aestivum). Infolgedessen ist der H. auf der nördlichen Halbkugel um einige Tage kürzer als auf der südlichen, ein Unterschied, der von der verschiedenen Geschwindigkeit der Erde in ihrer jährlichen Bahn um die Sonne herrührt. In meteorologischer Hinsicht pflegen in der Regel die Monate September, Oktober, November als Herbstmonate bezeichnet zu werden. Der Charakter der Herbstwitterung ist anfangs beständig und klar, zum Schluß veränderlich und meist feucht und trübe, auch wird die Luft kälter, so daß sich häufig Frost und (selten lange liegen bleibender) Schnee einstellen. Vgl. Jahreszeiten.