Hischâm

[376] Hischâm, Name mehrerer omaijad. Fürsten: H., Abd el Maliks Sohn, regierte als Kalif in Damaskus 724–743; er war trotz seines berufenen Geizes ein tüchtiger Herrscher, welcher das Weltreich noch einmal kräftig zusammenhielt. – H. J., Emir von Cordoba 788–796, Sohn Abd er Rahmâns 1., ein kräftiger, dabei aber menschlicher Herrscher. – H. II., Kalif von Cordoba 976–1013, Sohn Hakems 11., kam elfjährig auf den Thron; der Hadschib Almansor, später dessen Sohn Mozaffar leiteten für ihn das Reich und führten glückliche Kriege gegen die Christen. Nach deren Tod bemächtigte sich der Omaijade Mohammed 1009 der Gewalt und ließ H. einkerkern; 1010 ward er nach Mohammeds Ermordung befreit, verschwand aber bei der 1013 im Bürgerkrieg erfolgten Verwüstung Cordobas durch die berberischen Söldner. – H. III., Urenkel Abd er Rahmâns III., im Bürgerkrieg 1027 zum Kalifen ausgerufen, vermochte der Wirren nicht Herr zu werden, entsagte 1031 der Herrschaft und starb 1036 in Lerida.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 376.
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