[722] Iambendichtung (iambische Poesie), in der griech. Literatur eine der Übergangsstufen vom Epos zur Lyrik, ging hervor aus den improvisierten Scherz- und Spottreden der Demeterfeste (s. Jambe) und erhielt ihre Ausbildung durch Archilochos, Simonides von Amorgos und Hipponax. Ihrem Ursprung gemäß war sie hauptsächlich Spott- und Streitgedicht, daher auch Solon Jamben zur Abwehr politischer Gegner dichtete. Ihre Hauptformen sind der iambische Trimeter und der trochäische Tetrameter und deren Abart, der Choliambus (s. Skazon), der später von Herodas für seine Lebensbilder (Mimiamben, s. Mimus) und neben dem Trimeter als metrische Form der Äsopischen Fabel verwendet wurde. Bei den Römern fand die J. seit Mitte des 1. Jahrh. Eingang und Ausbildung namentlich durch Catull und Horaz.