Ischämīe

[42] Ischämīe (griech., »Blutverhaltung«), eine Form lokaler Anämie, die auf Verengerung der das Blut zuführenden Schlagadern beruht und dadurch entsteht, daß die betroffenen Schlagadern durch Druck von außen sich verengern, oder daß ihr Innenraum durch Verdickung der Wandung, durch Auflagerung von Gerinnseln sich verkleinert oder durch Einkeilung eines Embolus sich verschließt. In andern Fällen ist I. Folge einer krampfhafte Verengerung der Schlagadern bewirkenden Zusammenziehung der glatten Muskelfasern der Gefäßwand. Diese in der Regel vorübergehende Zusammenziehung der glatten Muskelfasern beruht auf Reizeinwirkung (habituelles Absterben, lokale Asphyxie einzelner Gliedmaßen infolge von Kälteeinwirkung) oder ist Folge einer Reizung der vasomotorischen Nerven (Fieberfrost, das Erbleichen infolge psychischer Eindrücke).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 42.
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