[169] Jan Mayen, Insel im Nördlichen Eismeer, zwischen Island und Spitzbergen und zwischen 70°49' bis 71°9' nördl. Br. und 7°53'9°5' westl L., 55 km lang, 315 km breit, 372 qkm groß. Sie ist durchaus vulkanischen Ursprungs und besteht aus zwei durch einen schmalen, niedrigen Isthmus verbundenen Teilen. Der nordöstliche Hauptteil wird vom höchsten Berg der Insel, dem vulkanischen Beerenberg (2545 m), eingenommen; der südwestliche Teil besteht aus Lavamassen mit zahlreichen Aschenkegeln und Kratern. Der Beerenberg ist ganz vergletschert; nach allen Seiten fließen die Gletscher zum Meer, ohne jedoch Eisberge zu bilden, da die Eismassen beim Erreichen des Meeres in lauter kleine Blöcke zerfallen. Vulkanische Ausbrüche sind auf J. von 1732 und 1818 bekannt. Die Jahrestemperatur ist -2,3°. Die Insel wurde wahrscheinlich bereits 1607 von Hudson gesehen und wieder aufgefunden 1611 von Jan Mayen, der ihr seinen Namen gab. Auf dem Isthmus im Wilczektal befand sich 1882 bis 1883 die österreichische internationale Beobachtungsstation. Vgl. »Die österreichische Polarstation J., Beobachtungsergebnisse« (Wien 1886, 3 Bde.); Mohn, Öen J. M. (Christiania 1892); »Voyage dd, La Manche' à l'île Jean Mayen et an Spitzberg« (Par. 1894).