Isthmus [1]

[67] Isthmus (griech. Isthmos), Landenge, insbes. die von Korinth, zwischen dem Korinthischen und Saronischen Meerbusen, die den Peloponnes mit dem eigentlichen Hellas verbindet. Sie besteht aus einem 79 m hohen Landrücken und ist an der schmälsten Stelle 6 km breit. Hier befand sich nahe dem Saronischen Busen der Tempel des Poseidon und der Schauplatz der Isthmischen Spiele (s. d.), nördlich davon der Diolkos, d. h. die Rollbahn, auf der die Schiffsladungen und kleinere Fahrzeuge hinübergeschafft wurden. Schon Periandros von Korinth soll die Absicht gehabt haben, den I. zu durchstechen. Aber erst Nero ließ die Kanallinie feststellen und verwandte Tausende von jüdischen Sklaven beim Bau, bis er durch den Aufstand des Julius Vindex (68 n. Chr.) unterbrochen wurde. Seitdem ruhte das Werk. 1881 hat man endlich mit dem Durchstich des I. auf der von Nero gewählten Route begonnen (s. Korinth) und den Kanal (6,3 km lang, 23 m breit, 8 m tief), der den Seeweg aus dem Adriatischen Meer nach dem Piräeus um 325 km abkürzt, 6. Aug. 1893 feierlich eröffnet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 67.
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